Stiftung in Familienhand

Weil Bildung eine Rolle spielt

Dr. Claus Uwe Däke wuchs in der Nachkriegszeit wohlbehütet in Hamburg auf, ihm standen alle Ausbildungswege offen. um dieses Glück auch anderen Menschen zuteil werden zu lassen, gründete er seine Däke-Stiftung. Wissen zu fördern, ist die Triebfeder des Engagements der gesamten Familie.

Ein vergissmeinnichtblauer Himmel, purpurrote Stauden und eine warme Sonne, die goldenes Licht ausgießt: Dr. Claus Uwe Däke und Maren Schlegel spazieren an diesem schönen Tag durch den Bürgerpark Planten un Blomen in Hamburgs Zentrum. Wie immer, wenn die Verwandten sich treffen, vermischen sich private Themen und diejenigen, die das ehrenamtliche Engagement für die Däke-Stiftung betreffen. Maren Schlegel ist die Nichte von Dr. Däkes Ehefrau Brigitte und gehört seit 2015 zusammen mit einem weiteren Familienmitglied, dem Neffen und Chemiker Dr. Ingo Däke, zum Vorstand der Däke-Stiftung. Ihr Onkel rief die gemeinnützige Einrichtung 2007 zusammen mit seiner Frau ins Leben, um junge Menschen zu fördern. „Da hinten am Institut für Experimentalphysik habe ich studiert“, sagt Däke und deutet mit dem ausgestreckten Arm in die Ferne. „Einmal habe ich eine besonders langweilige Mathevorlesung geschwänzt und stattdessen lieber die Natur im Botanischen Garten genossen“, erinnert er sich. Maren Schlegel lacht. „Diese Anekdote aus deiner Vergangenheit kannte ich noch gar nicht“, sagt sie. „Aber auch da wären wir wieder beim Thema Bildung angelangt!“

Vereint im Engagement: Maren Schlegel und ihr Onkel Dr. Claus Uwe Däke im Bürgerpark Planten un Blomen

Bildung verbindet
Um Bildung geht es tatsächlich oft in den gemeinsamen Gesprächen. Dr. Claus Uwe Däke war bis zum Eintritt in den Ruhestand vor etwa 20 Jahren Physiker beim Deutschen Wetterdienst und zuständig für die Automatisierung der Wettermessungen. Noch heute beschäftigen ihn die Digitalisierung und der Klimawandel. Maren Schlegel arbeitet an der Hochschule für angewandte Wissenschaften und Kunst Hildesheim/Holzminden/Göttingen, sie verantwortet den Bereich Personal und ist schon von Berufs wegen immer an Wissensvermittlung und Bildungsgerechtigkeit interessiert.

Wie entscheidend Bildung für den eigenen Lebensweg ist, weiß Dr. Claus Uwe Däke aus eigener Erfahrung. Die Mutter brachte ihm früh das Lesen und Schreiben bei und förderte ihren Sohn dadurch so sehr, dass er in der Schule eine Klasse überspringen konnte. Der Vater baute sich als erfolgreicher Hamburger Kaufmann ein Vermögen auf, das seinen Söhnen weitere Türen eröffnete. So konnte Dr. Claus Uwe Däke ohne Geldsorgen sein Wunschfach Physik studieren. Sein 16 Jahre älterer Bruder hatte sich für Volkswirtschaft und Betriebswirtschaftslehre eingeschrieben und besuchte die Kurse zusammen mit dem späteren Bundeskanzler Helmut Schmidt: „Unser Vater war mit allem einverstanden – er war nur entsetzt über die Wahl meines Bruders, schließlich war er selbst Kaufmann und verstand nicht, wofür man bei diesem Beruf einen Universitäts-abschluss braucht, aber die Zeiten hatten sich geändert“, sagt Dr. Däke, und seine wasserblauen Augen funkeln.

Junge Menschen fördern
Der promovierte Physiker ist dankbar für die Möglichkeiten, die sich ihm im Leben boten, und möchte seine Zufriedenheit gerne mit anderen Menschen teilen. Eigene Kinder haben er und seine Frau nicht. „Deshalb haben wir gut überlegt, was wir mit dem Vermögen unserer Familie machen, und eine Stiftung ist ja ein wahres Wunderwerk. Sie ist so angelegt, dass sie bis in alle Ewigkeit besteht – ein schöner Gedanke.“ Seit 2007 unterstützen Dr. Claus Uwe und Brigitte Däke nun gemeinnützige Einrichtungen wie die Initiative Naturwissenschaft & Technik, die Kinder und Jugendliche für Natur- und Ingenieurwissenschaften begeistern möchte. Außerdem Mentor, bei der sich Ehrenamtliche mit Schulkindern zum gemeinsamen Bücherlesen treffen, oder die Stiftung Mittagskinder, die kostenlose Mahlzeiten bereitstellt.

Maren Schlegel und Dr. Ingo Däke sind seit 2015 im Vorstand und repräsentieren die jüngere Generation. Dr. Claus Uwe Däke hatte sie auf einem Familientreffen ins Boot geholt und freut sich über ihre Impulse, etwa das Deutschlandstipendium zu fördern. Dabei verdoppelt der Staat die durch die Stiftung bereitgestellte Summe. „Durch meine Arbeit an der Hochschule erlebe ich ganz konkret, wie hilfreich eine solche Unterstützung für die Studierenden ist“, sagt Maren Schlegel, die die Idee hatte. „Deshalb sind die Initiative und meine Mitarbeit im Vorstand der Däke-Stiftung wirklich ein Herzensprojekt von mir.“